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Innovationen im Gleisbau - INDUTEC lud zu einem internationalen Symposium nach Dresden

„Innovationen im Gleisbau“ hieß das Thema, zu dem INDUTEC aus Detmold vom 04. - 06. Juni 2008 im Rahmen eines internationalen Symposiums nach Dresden einlud. Zusammen mit namhaften Partnern aus der Branche (Rail.One, Hanning & Kahl, Railbeton, Dresdner Gleis- und Straßenbau GmbH, Joint-Tec, Puralis, Goldschmidt Thermit, Vossloh Laeis, Müller-Eberstein Services und der Dresdner Verkehrsbetriebe AG) wurden den über 90 Teilnehmern aus Deutschland und dem europäischen Ausland in Fachvorträgen und Objektbesuchen vor Ort die neuesten Entwicklungen und Standards zum Thema Gleisbau erläutert und beispielhaft aufgezeigt.

Schwerpunkt der Veranstaltung war ein neues System für den Gleisbau in monolithischer Bauweise, welches erfolgreich an einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte, vor allem für den öffentlichen Personennahverkehr, dem Postplatz in Dresden, zum Einsatz kam. Die Dresdner Verkehrsbetriebe entwickelte dieses System zusammen mit INDUTEC und ihren Partnern.

Frank Müller-Eberstein, Geschäftsführer Müller-Eberstein Services und Moderator der Veranstaltung und Alexander Weber, Vertriebsleitung INDUTEC GmbH, begrüßten die Teilnehmer am Abend des 04. Juni im Rahmen eines „Welcoming Dinners“ und stimmten auf das bevorstehende Programm der kommenden zwei Tage ein.

Den Anfang der siebenteiligen Vortragsreihe am 05. Juni machten Manfred Schmitz, Rail.One und Stefan Krautz, Puralis, zum Thema „Stand der Technik und Entwicklungen des Fahrbahnsystems Rheda City“. Hierbei ging Herr Schmitz auf die erfolgreiche Entwicklung des Systems Rheda City ein. Seit über zehn Jahren wird dieses in zahlreichen Städten Deutschlands und im Ausland eingesetzt. Die von der Firma Puralis entwickelten elastischen Unterlagen ermöglichen bei der stützpunktgelagerten Konstruktion hohe Dämpfungswerte bei Erschütter-ungen und Luftschall. Durch ständige Weiterentwicklungen bei den Einbautechnologien ist eine wirtschaftliche Konstruktion entstanden, die eine hohe Liegedauer ermöglicht.

Dipl.-Ing. (FH) Matthias Klotzsche, Dresdner Gleis- und Straßenbau GmbH, referierte zum Thema „Der Fugenverguss, die wasserdichte Verbindung zwischen Schiene und Fahrbahn“, indem er ein gemeinsam mit den Dresdner Verkehrsbetrieben und der INDUTEC entwickeltes Fugensystem vorstellte, das bei fachgerechter Anwendung eine wartungsfreie Liegedauer von mindestens sechs Jahren garantiert. Herr Klotzsche zeigte im Anschluss an seinen Vortrag gemeinsam mit Mathias Herzig, Joint-Tec, die Verarbeitungstechnik.

Das Thema „Schleiftechnischer Gleisunterhalt“ von Dipl.-Ing. Reinhard Müller, Railservice, stellte die Notwendigkeit der Schienenpflege für einen wirtschaftlichen Erhalt von Gleisanlagen in den Mittelpunkt. Dabei erläuterte er anschaulich die umfangreichen technischen Möglichkeiten, die das Unternehmen Goldschmidt Thermit auch außerhalb von Deutschland flexibel anbietet.

Jens Friedrich von Railbeton zeigte in seinem Vortrag „Dresdner Combibord - behindertengerechter Haltestellenbord für Straßenbahn und Bus“ die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten dieses Spezialbordes. In Dresden und Umgebung gehört diese Konstruktion seit über zehn Jahren zur Standardausrüstung einer barrierefreien Haltestelle. Die spezielle Bordform kann an die teilweise unterschiedlichen technischen Vorraussetzungen der einzelnen Städte angepasst werden. Die von Herrn Friedrich gezeigten Anwendungsbeispiele aus verschiedenen Städten in Deutschland zeigten dies sehr anschaulich.

„Weichenantriebstechnik und deren Wartung“ war das Thema, dem sich der Vortrag von Dipl.-Ing. Thomas Prüßner von Hanning & Kahl widmete. Mit der Markteinführung des Fahrwegdiagnosesystems „FADIS“ und des Anlagenman- agementsystems „TuneQ“ stehen wirtschaftliche Instrumente zur bedarfsgerechten Wartung, Instandhaltung und Anlagenverwaltung von Weichenantrieben, Weichen, Steuerungen und nahezu allen Systemen entlang des Gleises zur Verfügung. Auf die Diagnosedaten und Anlageninformationen kann über Netzwerke an allen gewünschten Stellen im Unternehmen zugegriffen werden.

Dipl.-Ing. Albert Gelz, Vossloh Laeis, machte beim Thema „Innovative, verschleißfeste Straßenbahnweichen“ deutlich, dass die Lebensdauer von Weichen durch konstruktive Maßnahmen und den Einsatz moderner Werkstoffe erheblich verlängert werden kann. Verschleißoptimierte Herzstücke, angepasst an die Radgeometrie der Verkehrsbetriebe und die Monoblock-Zungenvorrichtung in Sandwich-Bauweise tragen einen wesentlichen Teil dazu bei, die Verschleißfestigkeit von Weichen zu verbessern. Die damit einhergehenden Personal- und Kosteneinsparungen können, Dank dieser weiterentwickelten Technologien, beachtlich sein. Das wurde von Herrn Gelz anhand von Vergleichsanalysen veranschaulicht.

Abschließend zeigte Professor Dr.-Ing. Klaus Jordan beim Thema „Vollgebundener Pflasteroberbau im KFZ-genutzten Gleisbereich der Straßenbahn“ Möglichkeiten auf, wie mit den von INDUTEC produzierten Materialien des Systemes INDUCRET-VK-Monolith ein Natursteinpflasterbelag im Gleisbereich von Straßenbahnen erfolgreich hergestellt werden kann. Anhand von umfangreichen Messungen und den Nachbetrachtungen der nunmehr seit drei Jahren in Nutzung befindlichen Konstruktion konnte der Erfolg nachgewiesen werden.

Abgerundet wurde der Tag mit einer Dampfschifffahrt auf der Elbe, bei der neben tollen naturlandschaftlichen Impressionen, die gesammelt werden konnten, auch die Zeit genutzt wurde, um sich über die am Nachmittag vermittelten Inhalte auszutauschen und diskutieren zu können.

Der Postplatz in Dresden war Ziel einer Baustellenbesichtigung am 06. Juni. Per Straßenbahn ging es unter der Leitung von Dipl.-Ing. Leonhard Hanusch und Dipl.-Ing. Lutz Keller, Dresdner Verkehrsbetriebe, zu dem Ort, an dem das am Vortag besprochene monolithische System erfolgreich zum Einsatz kam. Durch den monolithischen Pflasteraufbau konnte die DVB AG nicht nur eine optisch optimale Lösung einbauen, sondern auch ein System, welches auf Dauer die diversen Belastungen von z. B. Straßenbahnen, Bussen, LKW, PKW und Fußgängern dauerhaft und zuverlässig aushält. Der konzipierte Aufbau des Systems ermöglichte außerdem eine schnelle und effiziente Durchführung, was ebenfalls zu einer erfolgreichen Umsetzung führte. Auf Grund dieser positiven Erfahrungen wurde in Dresden bereits das nächste Bauvorhaben für die Realisierung im Herbst dieses Jahres vorbereitet.

Das Fazit der Veranstaltung fiel sowohl von Teilnehmer- als auch von Veranstalterseite äußerst positiv aus. „Ein KnowHow-Transfer der besonderen Art, der auch in Zukunft mit den Partnern der Veranstaltung fortgesetzt wird“, so Alexander Weber. „2009 planen wir schon die nächsten Veranstaltungen in Oslo und Warschau, um auch hier den Wünschen nach innovativen Lösungen für Gleisbau gerecht zu werden“.